Operator "Objektposition"

Partikel werden vorgabemäßig vom Partikelfluss-Symbol (dem sogenannten Emitter) ausgegeben. Mit dem Operator "Objektposition" können Sie Partikel stattdessen von beliebigen anderen Objekten in der Szene aussenden. In diesem Abschnitt beschreibt der Begriff Emitter ein Objekt oder mehrere Objekte, mit dessen bzw. deren Hilfe Partikel mit diesem Operator ausgesendet werden. Sie können damit beispielsweise den Feuerschweif eines Meteors erstellen.

Mit den Einstellungen des Operators "Objektposition" können Sie die Ausgangsposition der Partikel auf dem Emitter steuern. Sie können festlegen, dass der Emitter Partikel über die Oberfläche, das Volumen, die Kanten, die Scheitelpunkte, den Drehpunkt oder eine Unterobjektauswahl aussendet. Sie können die Partikelemission außerdem mit einem Material steuern, das auf das Objekt angewendet wird.

Alternativ können Sie Partikel auch mit dem Operator "Symbolposition" vom Partikelfluss-Symbol aussenden.

Anmerkung: In der Regel wird der Operator "Objektposition" in einem Erzeugungsereignis verwendet, sodass die Partikel zuerst auf den Emitterobjekten in Erscheinung treten. Wenn Sie den Operator in einem anderen Ereignis verwenden, springen die Partikel bei ihrem Eintritt in das Ereignis zu den definierten Emittern. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise ein Teleportationseffekt (auch als "Beamen" bekannt) erzeugen.
Tipp: Der Vorgabe-Operator Geschwindigkeit steuert in der Regel mithilfe des Partikelfluss-Symbols die Richtung des Partikelflusses. Wenn also die Emitterobjekte und das Symbol nicht zusammenfallen, kann dies zu unerwarteten Ergebnissen führen. Um die Richtung der Partikelbewegung bei Verwenden des Operators "Objektposition" besser steuern zu können, verwenden Sie stattdessen den Operator "Geschwindigkeit nach Oberfläche", und legen Sie als Oberflächengeometrie dieselben Objekte wie für den Operator "Objektposition" fest.

Vorgehensweisen

So verwenden Sie den Operator "Objektposition":

  1. Erstellen Sie ein Partikelfluss-System und ein oder mehrere Netzobjekte, die als Emitter verwendet werden sollen. Animieren Sie die Emitterobjekte, und stellen Sie die Parameter des Partikelsystems wie gewünscht ein.
  2. Fügen Sie in der Partikelansicht den Operator "Objektposition" zum Erzeugungsereignis hinzu, und ersetzen Sie damit gegebenenfalls den Operator "Symbolposition". Klicken Sie auf den Operator, um die dazugehörigen Parameter anzuzeigen.
  3. Klicken Sie im Bereich "Emitterobjekte" auf "Hinzufügen", und wählen Sie das Objekt aus, das als Emitter dienen soll. Alternativ können Sie auch auf "Nach Liste" klicken und anschließend im Dialogfeld "Emitterobjekte auswählen" ein oder mehrere Objekte als Emitter festlegen.
  4. In der Dropdown-Liste Ort können Sie festlegen, an welcher Stelle des Emitters die Partikel erzeugt werden sollen: Oberfläche, Scheitelpunkte usw.
  5. Legen Sie bei Bedarf weitere Optionen fest. Wenn die Partikel beispielsweise zum Zeitpunkt der Emission dieselbe Bewegung durchlaufen sollen wie der Emitter, aktivieren Sie die Option "Emitterbewegung übernehmen". Aktivieren Sie die Option "Animierte Form", wenn Sie ein Emitterobjekt verwenden, dessen Form animiert ist.

Benutzeroberfläche

Die Benutzeroberfläche wird im Parameterfenster auf der rechten Seite des Dialogfelds "Partikelansicht" angezeigt.

An Emitter binden
Wenn diese Option aktiviert ist, verbleiben alle Partikel an ihrer Ausgangsposition auf dem Emitter. Sie bleiben sozusagen an dem Emitter haften. Wenn die Option deaktiviert ist, wird die Erzeugungsposition jedes Partikels durch die aktuelle Position des Emitters bestimmt. Vorgabe = Deaktiviert.
Emitterbewegung übernehmen
Wenn diese Option aktiviert ist, werden von Partikelfluss Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung jedes Partikels an die Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung des Emitters zum Zeitpunkt der Erzeugung angepasst. Ist die Option deaktiviert, wirkt sich die Emitterbewegung nicht auf die Bewegung der Partikel aus. Die Option ist nur verfügbar, wenn die Option "An Emitter binden" deaktiviert ist. Vorgabe = Deaktiviert.
Anmerkung: Wird in dem Ereignis zu einem späteren Zeitpunkt der Operator "Geschwindigkeit" angewendet, so überschreibt dieser die Bewegungseinstellungen, die mit der Option "Emitterbewegung übernehmen" festgelegt wurden.
Multiplikator
Legt fest, zu welchem Prozentsatz die Partikel die Bewegung des Emitters übernehmen. Diese Option ist nur verfügbar, wenn die Option "Emitterbewegung übernehmen" aktiviert ist. Vorgabe = 100.

Damit die Partikel sich halb so schnell bewegen wie der Emitter, legen Sie für "Multiplikator" den Wert 50 fest. Wenn Sie sich mit derselben Geschwindigkeit bewegen sollen, verwenden Sie die Standardeinstellung von 100. Damit die Partikel sich doppelt so schnell bewegen wie der Emitter, legen Sie für "Multiplikator" den Wert 200 fest.

Variation
Legt fest, zu welchem Prozentsatz die vom Emitter übernommene Bewegung pro Partikel abweichen kann. Um den endgültigen Multiplikator für jedes Partikel zu berechnen, wird der Wert "Variation" mit einer zufälligen Zahl zwischen -1.0 und 1.0 multipliziert und anschließend zum Wert "Multiplikator" addiert. Vorgabe = 0.

Bereich "Emitterobjekte"

Mit diesen Steuerelementen können Sie Objekte zuweisen, die als Partikelemitter verwendet werden sollen. In der Liste in diesem Bereich werden die Objekte bzw. die Referenzgeometrie angezeigt, die der Operator als Emitter verwendet.

Wenn Sie keine Objekte zuweisen, verwendet das Partikelfluss-System den Weltursprung (0,0,0) als Emitterquelle.

Wird mehr als ein Emitterobjekt verwendet, so hängt die Aufteilung der Partikel auf die Objekte von der im Bereich "Ort" gewählten Option ab. Wenn Sie für die Einstellung "Ort" die Option "Drehpunkt" wählen, verfügt jedes Objekt über einen Emissionspunkt, und alle Objekte senden gleich viele Partikel aus (Gesamtzahl der Partikel/Anzahl der Objekte) aus. Wenn Sie hingegen eine andere Option wählen, sendet jedes Objekt eine Anzahl von Partikeln aus, die proportional zur Anzahl der verfügbaren Emissionspunkte pro Objekt ist. Mit der Option "Volumen" sendet beispielsweise ein größeres Objekt mehr Partikel aus als ein kleineres. Entsprechend sendet mit der Option "Scheitelpunkte" ein Objekt mit 100 Scheitelpunkten doppelt so viele Partikel aus wie ein Objekt mit 50 Scheitelpunkten.

Wenn Sie ein als Emitter definiertes Objekt aus der Szene löschen, wird der entsprechende Eintrag in der Liste durch den Eintrag "<gelöscht>" ersetzt.

Sie können diese Liste mit den Schaltflächen "Hinzufügen" und "Entfernen" bearbeiten.

Hinzufügen
Fügt der Liste ein Objekt hinzu. Klicken Sie auf "Hinzufügen" und anschließend auf ein Objekt im Ansichtsfenster.
Nach Liste
Fügt der Liste mehrere Objekte hinzu. Klicken Sie auf die Schaltfläche "Nach Liste", um das Dialogfeld "Emitterobjekte auswählen" zu öffnen. Die Funktionsweise dieses Dialogfelds entspricht der des Dialogfelds Aus Szene auswählen: Markieren Sie die Objekte, die als Emitter verwendet werden sollen, und klicken Sie dann auf die Schaltfläche "Auswählen".
Entfernen
Entfernt ein Objekt aus der Liste. Markieren Sie das Objekt in der Liste, und klicken Sie dann auf "Entfernen".
Animierte Form
Aktivieren Sie dieses Kontrollkästchen, damit Partikel aus der Oberfläche eines Objekts ausgegeben werden, dessen Form durch Morphing oder mit Modifikatoren animiert wurde.
Subframe-Sampling
Wenn diese Option aktiviert ist, übernimmt der Operator die Animation der Emitterform auf Tickbasis (alle 1/4800 Sekunde) anstatt auf Frame-Basis. Dies ermöglicht eine höhere Präzision, da die Partikelpositionen der animierten Form des Emitterobjekts folgen.

Bereich "Ort"

Mit der Dropdown-Liste im Bereich "Ort" können Sie festlegen, an welcher Stelle des Emitters die Partikel erzeugt werden. Die hier gewählte Option wird auf alle Emitterobjekte angewendet. Vorgabe = Oberfläche.

Mit den Optionen "Ausgewählte Scheitelpunkte", "Ausgewählte Kanten" und "Ausgewählte Flächen" in dieser Liste können Sie mithilfe bereits vorhandener Unterobjektauswahlen Partikel von einem bestimmten Teil des Emitterobjekts aussenden. Um diese Auswahl zu erstellen, wandeln Sie das Objekt zunächst in eine bearbeitbares Netz- oder Poly-Objekt um, oder wenden Sie den Modifikator "Netz auswählen" oder "Poly-Auswahl" (oder einen ähnlichen Modifikator) an. Wählen Sie anschließend die Unterobjekte aus, die Partikel aussenden sollen, und wählen Sie die entsprechende Option im Bereich "Ort". Falls Partikelfluss keine Unterobjektauswahl findet, werden alle Unterobjekte des angegebenen Typs verwendet.

  • Drehpunkt Sendet Partikel von der ursprünglichen Position des Drehpunkts des Emitterobjekts aus. Das Verschieben des Drehpunkts wirkt sich nicht auf diese Option aus.
  • Alle Scheitelpunkte Sendet Partikel von allen Scheitelpunkten der Emitterobjekte aus, in der Reihenfolge der Scheitelpunktnummerierung.

    Eine mögliche Verwendung dieser Option besteht darin, ein Objekt dieselbe Anzahl von Partikeln aus jedem Scheitelpunkt aussenden zu lassen. Um dies sicherzustellen, stellen Sie den Erzeugungsoperator so ein, dass er ein Vielfaches der Anzahl der Scheitelpunkte im Emitterobjekt aussendet. Beispiel: Ein Quader hat acht Scheitelpunkte. Wenn Sie Erzeugungsbetrag auf 16 setzen und einen Quader als Emitter verwenden und dann die Option Alle Scheitelpunkte wählen, sendet jede Ecke (Scheitelpunkt) genau zwei Partikel aus.

  • Zufällige Scheitelpunkte Sendet Partikel von zufällig ausgewählten Scheitelpunkten der Emitterobjekte aus. Mit dieser Option kann es vorkommen, dass einige Scheitelpunkte keine Partikel aussenden. (In Versionen vor 3ds Max 2014 wurde dies Scheitelpunktoption genannt.)
  • Kanten Sendet Partikel von zufällig ausgewählten Punkten entlang den Kantenunterobjekten der Emitterobjekte aus.
  • Oberfläche Sendet Partikel von zufälligen Punkten auf der Oberfläche des Symbols aus.
  • Volumen Sendet Partikel von zufälligen Punkten innerhalb des Volumens des Symbols aus.
  • Ausgewählte Scheitelpunkte Sendet Partikel von der aktuellen Scheitelpunkt-Unterobjektauswahl aus.
  • Ausgewählte Kanten Sendet Partikel von der aktuellen Kanten-Unterobjektauswahl aus.
  • Ausgewählte Flächen Sendet Partikel von der aktuellen Flächen- oder Polygon-Unterobjektauswahl aus.

Sie können die Einstellungen im Bereich "Ort" durch eine Kombination mit den folgenden Einstellungen ändern:

Oberflächenversatz
Ermöglicht die Angabe des Bereichs, innerhalb dessen sich die Partikel oberhalb der Objektoberfläche befinden können.

Die Option ist nicht verfügbar, wenn im Bereich "Ort" die Einstellung "Drehpunkt" oder "Volumen" gewählt wurde. Mit den Parametern "Min." und "Max." können Sie den Bereich definieren.

Anmerkung: Bei negativen Werten werden die Partikel unter die Oberfläche versetzt.
Min./Max.
Wenn die Option "Oberflächenversatz" aktiviert ist, können Sie mit diesen Einstellungen den Bereich für den Versatzabstand von der Objektoberfläche bestimmen. Der Wert "Min." darf nicht größer sein als der Wert "Max." bzw. der Wert "Max." nicht kleiner als der Wert "Min.". Wenn Sie versuchen, den Wert "Min." höher als den Wert "Max." einzustellen bzw. den Wert "Max." niedriger als den Wert "Min.", wird für beide Einstellungen derselbe Wert verwendet.
Dichte nach Material
Variiert die Emission über der Emitteroberfläche auf der Grundlage der Eigenschaften des Materials, das auf den Emitter angewendet wurde. Wenn dem Objekt beispielsweise ein schwarz-weiß kariertes Streu-Map zugewiesen wurde und Sie die Option "Graustufen" wählen, werden die Partikel nur von den weißen Karos ausgesendet.
Achtung: Für die korrekte Anzeige von durch Materialien beeinflussten Emissionen in den Ansichtsfenstern gelten zwei Voraussetzungen:
  • Für mindestens ein Ansichtsfenster muss ein schattierter Anzeigemodus aktiviert sein.
  • Für das Material oder Map muss im Material-Editor die Option "Map im Ansichtsfenster zeigen" aktiviert sein.

Folgende Optionen stehen zur Verfügung:

  • Graustufen Partikelfluss wandelt die materialbasierte Farbe (Streufarbe) intern in Graustufen um und sendet daraufhin mehr Partikel von helleren Bereichen und weniger Partikel von dunkleren Bereichen aus.

    Der Quader-Emitter mit einem Verlaufs-Map. Wenn Sie für den Operator "Objektposition" unter "Dichte nach Material" "Graustufen" einstellen, werden häufiger Partikel in den helleren Bereichen des Quaders erzeugt.

  • Opazität Partikel werden mit größerer Wahrscheinlichkeit in den deckenden anstatt in den transparenten Bereichen erzeugt.
  • Graustufen & Opazität Kombination der beiden oben genannten Optionen: Es werden mehr Partikel in den hellen, undurchsichtigen Bereichen erzeugt als in den dunklen, transparenten Bereichen.
  • Rot/Grün/Blau Berücksichtigt ausschließlich den angegebenen Farbkanal. Je höher der Wert des Kanals an einem bestimmten Pixel ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass an diesem Pixel Partikel erzeugt werden.
Untermaterial verwenden
Wenn diese Option aktiviert ist, wird ein Untermaterial aus dem Multi-/Unterobjekt-Material verwendet, das dem Emitter zur Definition der Dichtewerte zugewiesen wurde.

Bei Auswahl dieser Option können unsichtbare Materialien für die Platzierung von Partikeln verwendet werden. Wenn der Emitter ein Multi-/Unterobjekt-Material verwendet, die dazugehörige Geometrie jedoch nicht die ID verwendet, die einem der Untermaterialien entspricht, wird das Untermaterial nicht angezeigt. Der Operator kann das Untermaterial jedoch zur Berechnung der Dichte der Partikelplatzierung verwenden. Partikelfluss geht in diesem Fall davon aus, dass das Material auf die gesamte Objektoberfläche angewendet wurde.

Material-ID
Legt die Material-ID des Untermaterials fest, das für die Partikelemission verwendet wird.
Trennung
Wenn diese Option aktiviert ist, versucht Partikelfluss, für den Abstand zwischen den Partikeln den unter "Abstand" festgelegten Wert zu verwenden. Die Wahrscheinlichkeit, dass Partikel erfolgreich voneinander getrennt werden können, hängt von der Anzahl der Partikel, dem festgelegten Abstand und dem Wert für die Einstellung "Höchstzahl Versuche" ab.
Abstand
Legt den Abstand in Systemeinheiten fest, den die Partikel zueinander haben sollten. Vorgabe = 1,0.
Nur eindeutige Punkte
Beschränkt die Emission auf eine bestimmte Anzahl an Punkten (siehe Einstellung "Insgesamt" weiter unten) an dem zuvor festgelegten Ort.

Die Emissionspunkte werden nach wie vor zufällig gewählt. Mit der Einstellung "Einmaligkeit" können Sie dies ändern.

Insgesamt
Legt die Anzahl der Emissionspunkte fest. Diese Option ist nur verfügbar, wenn die Option "Nur eindeutige Punkte" aktiviert ist. Vorgabe = 10.

Bereich "Bei ungültiger Position"

Partikel löschen
Wenn diese Option aktiviert ist und Partikelfluss ein Partikel nicht an der gewählten Position platzieren kann, wird das Partikel gelöscht. Ist die Option deaktiviert, so ist die Partikelplatzierung nicht definiert, d. h. sie hängt von anderen Variablen ab. Vorgabe = Deaktiviert.

Wenn die Anzahl der Partikel wichtiger ist als ihre Position auf dem Objekt, sollten Sie diese Option deaktiviert lassen. Falls die exakte Platzierung der Partikel jedoch höhere Priorität hat als die Anzahl der Partikel, aktivieren Sie die Option "Partikel löschen".

Bereich "Einmaligkeit"

Mit der Einstellung "Einmaligkeit" können Sie Partikel nach dem Zufallsprinzip auf den Emittern platzieren.

Ausgangszahl
Legt einen zufälligen Wert fest.
Neu
Berechnet auf der Grundlage einer Zufallsformel eine neue Ausgangszahl.
Höchstzahl Versuche
Wenn Sie die Option "Trennung" verwenden, wird mit dieser Einstellung die maximale Anzahl von Versuchen festgelegt, unternommen werden, um die Partikel in dem angegebenen Abstand voneinander zu platzieren. Ist dies innerhalb der Anzahl der hier festgelegten Versuche nicht möglich, ist der Abstand zwischen den Partikeln unter Umständen geringer. Diese Einstellung wirkt sich außerdem auf die Platzierung der Partikel aus, wenn Sie die Einstellung "Dichte nach Material" mit einer der beiden Graustufen-Optionen verwenden.