Auf der Registerkarte "Gamma und LUT" des Dialogfelds "Einstellungen" können Sie Optionen zum Anpassen der Gamma- und Nachschlagetabellen-Werte (Nachlagetabelle, LUT) von Ein- und Ausgabebildern und der Bildschirmanzeige festlegen.
Die Funktion "LUT-Korrektur" ist mit derselben Funktion in anderen Autodesk Media & Entertainment-Produkten kompatibel, z. B. Composite und die Vfx-Suite: Inferno, Flint, Smoke usw. Diese Funktion ermöglicht es Studios, ein konsistentes Verfahren für die Farbanzeige zu implementieren, sofern die Monitore auf dieselbe Referenz kalibriert sind. 3D-Zeichner können so Ergebnisse erzielen, die den Wünschen des Compositors am ehesten entsprechen, indem sie eine Variable aus der Gleichung eliminieren: die Anzeige von Farben auf dem Bildschirm.
Beachten Sie, dass das LUT-System der System-Suite komplex ist und eine Vielzahl von Steuerelementen und verschiedenen Nachschlagetabellen enthält. Diese Funktion enthält nur die View-LUTs (z. B. die in Composite), bei denen nur die angezeigten Bilder geändert werden.
Die Gammakorrektur kompensiert die Nichtlinearität der Kodierung von Computerbildschirmen und gängigen Bilddateiformaten.
Ein Standard-Computerbildschirm ist ein nichtlineares Gerät, bei dem sich der Unterschied in der tatsächlichen Luminanz (Lichtabgabe) nicht linear mit den im Monitor gespeicherten Codewerten ändert. Auf einer Skala von 0 bis 255, die von den meisten Anzeigegeräten verwendet wird, stellt die Zunahme zwischen 0 und 1 eine viel kleinere Änderung der Luminanz dar als die Zunahme zwischen 254 und 255.
Dies wird als Gamma-Codierung bezeichnet. Sie verwendet die Inkremente effizient und nutzt dabei die Tatsache aus, dass das menschliche Auge sensibler auf Änderungen niedriger Lichtstärke reagiert als auf Änderungen hoher Lichtstärke. Daher werden gammacodierte Bilder manchmal auch als Bilder im wahrnehmbaren Farbraum bezeichnet.
Im Gegensatz dazu werden von einem Renderer durchgeführte Berechnungen in einem physischen Raum durchgeführt, in dem die berechneten Werte linear auf Änderungen der Luminanz abgebildet werden.
Wenn eine mit linearen Daten berechnete Szene direkt auf einem Computerbildschirm abgebildet wird, stimmt das Bild nicht mit dem Bild überein, wenn es durch echtes Licht beleuchtet und von echten Augen angesehen würde. Die Gamma-Korrektur überwindet diese Nichtübereinstimmung nicht.
Der Gamma-Wert wird wie folgt berechnet: Ausgabeintensität = Eingabeintensität (1/gamma) . Das heißt, das Ergebnis ist der ursprüngliche Wert, der zur Potenz des umgekehrten Gamma-Werts erhoben wird. Ein Ergebnis dieser Berechnung ist, dass ein Gamma-Wert von 1,0 das Bild gar nicht anpasst.
Gamma = 1.0: keine Korrektur
I steht für Intensität.
Ein weiteres Ergebnis der Gamma-Berechnung ist, dass Schwarz und Weiß (oder alle vollkommen gesättigten Farben) von der Anpassung nicht beeinflusst werden. Die Gamma-Einstellung beeinflusst nur die mittleren Töne eines Bilds.
Links: Gamma = 1.8
Rechts: Gamma = 2.2, die Vorgabe
Die horizontale Achse stellt die Eingabe dar (den ursprünglichen Wert), die vertikale Achse die Ausgabe (den Gamma-korrigierten Wert).
Der Standard-Gammawert ist 2.2. Dies ist der theoretisch korrekte Wert, der vom sRGB-Standard spezifiziert wurde. Moderne Monitore können auf diese Norm kalibriert werden. Durch den Gammawert 2.2 erscheint der im Bitmap gespeicherte und vom Renderer verwendete, lineare Farbraum auf dem Bildschirm linear.
Da der fotografische Film sich aber auch nicht linear verhält, wird bei diesem theoretisch korrekten Wert alles zu hell dargestellt. Ein gängiger Kompromiss ist die Verwendung des Werts 1.7 oder 1.8. Hiermit sehen die Bilder so aus, als wären sie fotografiert und dann entwickelt worden. Eine bessere Möglichkeit ist die Verwendung der mr - Fotograf. Belichtungssteuerung, die das Verhalten von Film nachahmt. Eine andere Möglichkeit wäre die Anwendung einer filmähnlichen Reaktionskurve in der Postproduktion.
Es wird empfohlen, die Gammakorrektur stets zu aktivieren.
Wenn Sie die Gammakorrektur für einen bestimmten Monitor festlegen müssen, suchen Sie nach einem Wert, mit dem Mittelgrau auf Ihrem Monitor echtem Mittelgrau (50 Prozent) entspricht.
Die Daten in bestimmten Bilddateiformaten werden auch gammacodiert, was bedeutet, dass die gespeicherten Werte in der Datei nichtlinear sind. Dies ist sogar eine Voraussetzung für alle 8-Bit-Formate. 8 Bit reichen einfach nicht aus, um ein Bild auszudrücken, wenn es in linearen Farben gespeichert wurde; das Bild muss in einem wahrnehmbaren Raum gespeichert werden; andernfalls tritt Streifenbildung in den dunklen Bereichen auf.
Als Faustregel werden 8- und 16-Bit-Dateien gammacodiert. Im Gegensatz zu Gleitkommadateien, die nicht codiert werden und sich tendenziell in einem linearen (physischen) Farbraum befinden.
Bestimmte Dateiformate enthalten die entsprechenden Gamma-Werte als Metadaten, während andere dies nicht tun. 3ds Max erledigt dies soweit wie möglich automatisch, und lädt und speichert Dateien mit einem geeigneten Wert basierend auf dem Dateiformat und der Bittiefe.
Beim Laden einer Bitmap-Datei verwendet 3ds Max diesen Wert, wenn die Datei einen eingebetteten Gamma-Wert enthält. Andernfalls wird der Gamma-Wert basierend auf der Bittiefe für das Dateiformat angewandt: 2.2 bei 8- und 16-Bit-Dateiformaten, 1.0 bei Gleitkomma- oder logarithmische Dateiformaten.
Beim Speichern einer Bitmap-Datei speichert 3ds Max einen Gamma-Wert, wenn dies möglich ist. Es wird erneut ein Gamma-Wert von 2.2 bei 8- und 16-Bit-Formaten und 1.0 bei Gleitkomma- oder logarithmischen Formaten verwendet.
Sie können feststellen, ob eine bestimmte Datei einen eingebetteten Gamma-Wert hat, indem Sie im Bitmapdatei-Dialogfeld auf die Schaltfläche Info klicken.
Wenn ein Gamma-Feld vorhanden ist, zeigt das Informationsdialogfeld den Gammawert an. Wenn ein Gamma-Feld vorhanden ist oder das Feld nicht festgelegt wurde, zeigt das Dialogfeld N/V.
Mit der automatischen Gamma-Korrektur in 3ds Max müssen Sie einen ausdrücklichen Gamma-Wert für eine Bitmap nur dann festlegen, wenn:
Die folgende Tabelle zeigt, welche unterstützten Bitmap-Formate auch gespeicherte Gamma-Werte unterstützen:
Dateityp | Möglichkeit zum Speichern der Gamma-Korrektur |
---|---|
AVI | Nein (immer 8-Bit) |
MPEG | Nein (immer 8-Bit) |
MOV | Nein |
BMP | Nein (immer 8-Bit) |
CIN | Ja (logarithmische Dateien (High Dynamic Range) |
CWS | Nein |
DDS | Nein |
EXR | Ja (optional) |
GIF | Nein (immer 8-Bit) |
HDR, PIC | Ja |
JPG | Nein (immer 8-Bit) |
PNG | Ja (optional) |
PSD | Nein |
SGI, RGB | Nein |
RLA | Ja |
RPF | Ja |
TGA | Ja |
TIF | Nein |
YUV | Nein |
Die Korrektureinstellungen für Gamma und LUT werden mit den Marktvorgaben für die aktuelle benutzerdefinierte UI gespeichert. Siehe Umschalter zwischen Benutzer- und Standard-UI Wenn Sie eine Szene öffnen oder zusammenführen, deren Gamma- oder LUT-Einstellungen sich von den aktiven Einstellungen für 3ds Max unterscheiden, wird ein Dialogfeld angezeigt, in dem Sie auswählen können, ob Sie die aktuellen Einstellungen verwenden oder die aus der zu ladenden Datei übernehmen möchten. Beispiel:
So aktivieren Sie die Gamma-Korrektur
Links: falscher Gamma-Wert
Rechts: richtiger Gamma-Wert
Die Anzeige-Gamma-Korrektur oder Nachschlagetabellen werden für das Ansichtsfenster und das Fenster für gerenderte Frames anzeigen angewendet. Mit den Steuerelementen in dieser Gruppe können Sie eine Autodesk View-LUT laden oder den Gammawert numerisch ändern.
Die Gamma-Einstellung gilt vorgabemäßig für die Anzeige im Ansichtsfenster und gerenderte Frames sowie für die Farbauswahl oder den Material-Editor. Mit diesen Schaltern können Sie die Gamma-Korrektur für eines oder beide Dialogfelder abschalten.