Zielprozentsatz Verglasung

Für die Verglasungsfläche müssen Wärmegewinn, Wärmeverlust und potenziell blendendes Licht mit dem Bedarf an natürlicher Beleuchtung und Blick nach außen abgestimmt werden.

Die Beleuchtung verursacht häufig den größten Energieverbrauch in Nicht-Wohngebäuden. Beim Entwurf sollte ein Gebäude angestrebt werden, das Tageslicht nutzt und nur im Bedarfsfall auf elektrische Beleuchtung zurückgreift.

In einem sonnigen Klima fallen durch eine 3 Quadratfuß (0,3 Quadratmeter) große vollkommen durchlässige Öffnung (Lichttransmissionsfaktor 100 %) 40 bis 50 Footcandles Tageslicht in einen Raum von der Größe eines typischen Büros ein. Dies ist die optimale Lichtmenge für ein Büro. Bei Glas mit dem Lichttransmissionsfaktor 50 % benötigen Sie die doppelte Verglasungsfläche für dieselbe Lichtmenge.

Achten Sie beim Entwurf eines umweltverträglichen Gebäudes mit besonderer Sorgfalt auf die Fensterflächen. Die größte Menge an Heiz- und Kühlenergie wird durch die Fenster in ein Gebäude hinein und aus ihm heraus transportiert. Durch einen intelligenten Entwurf und sorgfältige Auswahl der Bauteile können Fenster zur Schaffung eines angenehmen und energiesparenden Innenraumklimas genutzt werden.

In den folgenden Beispielen zeigt ein Modell mit dem Wert 20 % für Zielprozentsatz Verglasung, während dasselbe Modell mit dem Wert 70 % für Zielprozentsatz Verglasung zeigt.

Der Einfall natürlichen Lichts und der Wärmefluss durch ein Fenster können in gewissem Umfang durch eine geeignete Größe sowie die Eigenschaften (Gesamtenergiedurchlassgrad (SHGC), U-Wert und Durchlässigkeit für sichtbares Licht) und die Ausrichtung des Fensters gesteuert werden. Größere Fenster haben ein höheres Potenzial für Wärmegewinn- oder -verluste als kleinere. Durch Fenster an der Südseite (auf der nördlichen Halbkugel, Nordfenster auf der Südhalbkugel) werden mehr Licht und Wärme transportiert als durch Fenster an anderen Gebäudeseiten.

Überstände und Lightshelves an Fenstern an der Südseite können so entworfen werden, dass sie im Winter Sonnenlicht einfallen lassen und im Sommer Schatten bieten. An der Ost- und Westseite ist direktes Sonnenlicht aufgrund der flacheren Einfallswinkel jedoch nur unter Schwierigkeiten zu steuern.

In Projekten für Wohngebäude kann die passive Solarheizung genutzt werden, bei Projekten für Gewerbegebäude kommt diese Methode jedoch normalerweise nur in geringem Umfang zum Einsatz. In Projekten für Gebäude, die keine Wohngebäude sind, muss vorrangig die unerwünschte Erwärmung durch die Sonneneinstrahlung unter Kontrolle gebracht werden, während im Rauminneren gelegene Bereiche mit Tageslicht zu versorgen sind.

Als allgemeine Regel wird als Tiefe der Tageslichtzone das Doppelte der Sturzhöhe des Fensters (d. h. des Abstands vom Boden bis zum oberen Rand des Fensters) angenommen. Befindet sich beispielsweise der Sturz eines Fenster in Höhe von 6 Fuß (1,83 m), kann eine bis zu 12 Fuß (3,66 m) tiefe Zone mit Tageslicht beleuchtet werden, vorausgesetzt, die wird nicht durch Trennwände im Inneren verhindert.