Nachdem Sie ein Energieanalysemodell basierend auf Gebäudeelementen erstellt haben, lesen Sie die folgenden Tipps, um das Modell zu validieren und Probleme zu beheben, bevor Sie es zur Analyse übermitteln.
Beim Erstellen des Energieanalysemodells ermittelt die Software zuerst die Geometrie und prüft, ob die für das Analysemodell erforderlichen Informationen vorhanden sind.
Inhalt und Konfiguration von Revit-Modellen können sehr unterschiedlich sein. Der Gebäudeelementmodus für die Energieanalyse wurde zwar für die Verwendung in sehr vielen Situationen entwickelt, es gelten jedoch gewisse Einschränkungen. Bezüglich Zeit- und Speichereinschränkungen gilt: Je größer das Volumen (gemessen als quaderförmiger Begrenzungsrahmen um das Modell), desto mehr Zeit nimmt die Erstellung des Energiemodells in Anspruch.
Der Grenzwert für das Volumen beträgt derzeit ungefähr 20.000.000 Kubikfuß (basierend auf den Vorgabewerten für die Auflösung berechneter Räume und Oberflächen). In solchen Fällen kann die Verarbeitung eine Stunde und länger dauern. In der Regel sollte die Verarbeitung eines Modells nach einigen Sekunden oder Minuten abgeschlossen sein. Andere Bedingungen, die zu einem unvollständigen Energieanalysemodell führen können, werden in der Tabelle unten beschrieben.
Bedingung | Beschreibung | Behebung |
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Die das Energiemodell bildenden MEP-Räume werden nach dem Prinzip der "Flutfüllung" unter Verwendung von Gebäudeelementen ermittelt, die als Raumbegrenzungen definiert wurden. Kleine Lücken und Überschneidungen behindern die Verarbeitung nicht. Wenn jedoch eine der angegebenen Bedingungen zutrifft, kommt es zu einem "Auslaufen" der MEP-Räume, und die betroffenen Teile des Gebäudes werden nicht in das resultierende Energiemodell aufgenommen. Als Folge dieses "Auslaufens" können im Energiemodell die folgenden Probleme auftreten:
Anmerkung: Wenn ein MEP-Raum in den Außenbereich übergeht, wird er nicht in das Energiemodell aufgenommen. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass mehrere Innenräume ineinander übergehen und auf diese Weise zu einem größeren Innenraum verschmelzen.
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Zeigen Sie das Revit-Modell an, und überprüfen Sie es im Hinblick auf:
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Projektfamilien | Wenn wichtige Elemente der Gebäudehülle aus Projektfamilien bestehen, werden diese nicht in das Energiemodell aufgenommen. | Projektfamilien werden derzeit nicht unterstützt. |
Stützen | Oberflächen werden nicht in das Energiemodell aufgenommen. Schattierungen sind in gewissem Umfang hiervon ausgenommen. | Stützen werden derzeit nicht unterstützt. Sie können je nach Größe erhebliche Auswirkungen auf die Aussagekraft der Energieanalyse haben, dies muss jedoch nicht der Fall sein. |
Kleine Räume und Oberflächen | MEP-Räume, die größer als die Auflösung berechneter Räume, aber kleiner als das Doppelte dieses Wert sind, werden eventuell nicht in das Energiemodell aufgenommen. In einigen Fällen werden kleine MEP-Räume eventuell von einem größeren benachbarten MEP-Raum umschlossen. Wenn Sie den Vorgabewert für die Auflösung berechneter Räume verwenden, betragen diese Grenzwerte ca. 18 Zoll (457,2 mm) bis 36 Zoll (914,4 mm). Dasselbe gilt für Oberflächen, die größer sind als die Auflösung berechneter Oberflächen, aber kleiner als das Doppelte dieses Werts: Sie werden möglicherweise nicht in das Energiemodell aufgenommen. |
Sehr kleine Räume und Flächen werden derzeit nicht unterstützt; die Wahrscheinlichkeit, dass sie die Aussagekraft der Energieanalyse beeinträchtigen, ist jedoch gering. Korrigieren Sie Lücken und Begrenzungen mithilfe der Funktionen Auflösung berechneter Räume und Auflösung berechneter Oberflächen. Weitere Informationen finden Sie unter Info zur Auflösung berechneter Räume und Auflösung berechneter Oberflächen. |
Öffnungen in gebogenen Wänden | Wenn in Revit Öffnungen in gebogenen Wänden vorhanden sind, werden die entsprechenden Oberflächen nicht in das Energiemodell aufgenommen. | Öffnungen in gebogenen Wänden werden derzeit nicht unterstützt. |
Aufgrund der Art der automatischen Erstellung des Energiemodells aus Gebäudeelementen und der derzeitigen Funktionsweise des zugrunde liegenden Algorithmus kann die Darstellung der resultierenden Energiemodellgeometrie sich in Form und Präzision erheblich von der typischen Darstellung der Geometrie als "geschlossene Hülle" unterscheiden, wie sie manuell mit den herkömmlichen Werkzeugen und Verfahren erstellt wird. Die Erstellung geschlossener Hüllen ist je nach Anordnung der Revit-Elemente oft möglich. Lücken zwischen Oberflächen im Energiemodell sowie gezackte Kanten sind jedoch nicht ungewöhnlich. Diese können ungewöhnlich aussehen und sind nicht unbedingt nützlich für eine effiziente Simulation. Die Aussagekraft der Energieanalyse selbst wird dadurch jedoch nicht notwendigerweise in größerem Umfang beeinträchtigt, insbesondere in den frühen Phasen des Entwurfs.
Darüber hinaus entsprechen die Werte für das Volumen und den Flächeninhalt der Oberflächen im Energiemodell nicht genau den "realen" Werten. Diese können auf andere Weise ermittelt werden, wobei andere Annahmen zugrunde liegen. Die Angaben für Flächen und Volumina liegen normalerweise innerhalb eines Toleranzbereichs von +/- 10 %, größere Abweichungen sind jedoch in manchen Fällen möglich. Dies kann größere Auswirkungen auf die Genauigkeit der Energieanalyse haben, das Energiemodell bleibt jedoch in den meisten Fällen gültig.
Die entscheidende Überlegung ist die Abwägung zwischen dem Zeitaufwand für die Berechnung des Energiemodells und der benötigten Genauigkeit. Im Vergleich zur manuellen Erstellung des Energiemodells erzielen Sie mit dem automatischen Prozess erhebliche Zeitersparnisse ohne Abstriche bei den geometrischen Merkmalen des Gebäudes, die sich auf den Energieverbrauch auswirken. Beachten Sie, dass Sie durch Anpassen der Parameter für die Auflösung berechneter Räume und Oberflächen die Form und Genauigkeit des Energieanalysemodells verbessern oder die zum Erstellen des Energieanalysemodells benötigte Verarbeitungszeit verkürzen können.