Strömungsrandbedingungen stellen in der Regel eine Größe oder einen Status an einer Modellöffnung dar. Für 3D-Modelle können Sie diese Bedingungen auf Modellflächen anwenden, für 2D-Modelle auf Kanten.
Verwenden Sie das Schnellbearbeitungs-Dialogfeld Randbedingungen, um alle Begrenzungsbedingungen zuzuweisen. Es gibt mehrere Möglichkeiten zum Öffnen des Schnellbearbeitungs-Dialogfelds:
Geschwindigkeit wird häufig als eine Einlass-Randbedingung verwendet. Sie kann als senkrecht zur ausgewählten Fläche oder in kartesischen Koordinaten angegeben werden. Wenn als Richtung aus dem Modell heraus definiert wurde, kann auf einen Auslass eine Geschwindigkeit angewendet werden.
So weisen Sie eine Geschwindigkeitsbedingung senkrecht zur ausgewählten Fläche zu:
Beispiel für das Zuweisen der Geschwindigkeits-Randbedingung
Für die korrekte Modellierung zahlreicher landgestützter aerodynamischer Anwendungen, z. B. der Aeordynamik-Anbauteile eines Autos, muss der Geschwindigkeitsunterschied zwischen dem Objekt und dem Boden simuliert werden. Wenn die relative Bewegung mit dem Boden vernachlässigt wird, wird die aerodynamische Interaktion zwischen dem Objekt und dem Boden nicht ordnungsgemäß berechnet.
Bei Ausführung der Analyse simuliert die auf die Bodenfläche angewendete Geschwindigkeit die relative Luftströmung zwischen dem Objekt und dem Boden.
Diese Bedingung wendet eine Drehzahl auf eine Wand an und wird für die Simulation eines rotierenden Objekts in einem Fluid verwendet. Ein Beispiel ist die rotierende Scheibe in einem Festplattenlaufwerk. Diese Bedingung induziert keine durch Rotation verursachte Strömung (wie in einem Pumpenrad) und ist keine Strömungsmaschinen-Bedingung. (Verwenden Sie einen rotierenden Bereich für diese Anwendungen.)
So weisen Sie eine Drehzahl-Bedingung zu:
Ein Volumenstrom wird auf planare Öffnungen angewendet. Er wird normalerweise als Einlassbedingung verwendet und ist besonders nützlich, wenn die Dichte während der gesamten Analyse konstant ist. Ein Volumenstrom kann auf einen Auslass angewendet werden, wenn die Strömungsrichtung aus dem Modell heraus verläuft.
So weisen Sie eine Volumenstrom-Bedingung zu:
Ein Massendurchfluss wird auf planare Einlässe oder Auslässe angewendet. Er wird am häufigsten als Einlassbedingung verwendet. Wenn als Strömungsrichtung aus dem Modell heraus definiert wurde, kann ein Massendurchfluss auf einen Auslass angewendet werden.
So weisen Sie eine Massendurchfluss-Bedingung zu:
Bei der gleichzeitigen Anwendung auf mehrere Flächen muss die Strömungsrichtung identisch sein.
Die Druck-Randbedingung wird in der Regel auf Auslässe angewendet. Die empfohlene Randbedingung für den Auslass ist ein statischer Überdruck mit einem Wert von 0. Nach der Anwendung werden für Auslässe keine weiteren Randbedingungen benötigt.
Eine Druckbedingung ungleich null kann als Einlassbedingung angewendet werden. Wenn der Druckabfall durch eine Komponente bekannt ist, geben Sie den Druckabfall am Einlass (als einen statischen Überdruck) an, und geben Sie den Wert 0 für den statischen Überdruck am Auslass an.
So weisen Sie eine Druckbedingung zu
Beispiel für das Zuweisen der Druck-Randbedingung
Überdruck ist ein relativer Druck und ist die Vorgabe. Der absolute Druck ist die Summe des Überdrucks und der Umgebungsdrücke.
Für die meisten nicht komprimierbaren Flüsse ist Statischer Druck die empfohlene Einstellung. Der Gesamtdruck ist die Summe des statischen und des dynamischen Drucks und ist häufig hilfreich für kompressible Analysen. Für bestimmte Analysen, z. B. einige Turbomaschinen-Anwendungen, ist der Gesamtdruck physikalisch konstant, und der statische Druck und die Geschwindigkeit variieren. Für diese Analysen wird die Anwendung einer Gesamtdruck-Randbedingung ungleich null als Strategie empfohlen.
Die Gleitbedingung bewirkt, dass das Fluid entlang einer Wand fließt anstatt an der Wand zu stoppen, was normalerweise an einer Wand passiert. Das Fluid kann jedoch nicht durch die Wand fließen.
Gleitwände sind sinnvoll für die Definition von Symmetrieebenen. Die Symmetriefläche muss nicht senkrecht zu einer Koordinatenachse verlaufen.
So weisen Sie eine Gleitbedingung zu
Mit der Gleitbedingung ist kein Wert verknüpft.
Die Gleitbedingung kann mit einer sehr niedrigen Fluid viskosität zur Simulation einer Euler-Strömung (reibungsfreien Strömung) verwendet werden.
Dies ist eine "natürliche" Bedingung, die bedeutet, dass die Begrenzung offen ist, aber keine weiteren Abhängigkeiten angewendet werden.
"Unbekannt" wird vorwiegend am Auslass von kompressiblen Strömungsanalysen verwendet. Für Überschallströmung ist weder der Auslassdruck noch die Geschwindigkeit bekannt. Beide Bedingungen könnten zu Stoß- oder Verdünnungswellen am Auslass führen.
So weisen Sie eine Unbekannt-Bedingung zu:
Mit der Bedingung "Unbekannt" ist kein Wert verknüpft.
Die Randbedingung "Unbekannt" ist eine gemischte Randbedingung des Typs Neumann-Dirichlet (angegebener Wert), die auf die Druckvariable angewendet wird. Sie wird in einem in zwei Schritten ablaufenden Prozess in die Lösung implementiert:
Beispielfür das Zuweisen einer Unbekannt-Randbedingung
Dies ist eine einheitenlose Größe im Bereich zwischen 0 und 1, die bei der Erfassung von Konzentrationen die Konzentration der Skalar größe darstellt.
So weisen Sie eine Skalarbedingung zu
Dies ist eine einheitenlose Größe im Bereich zwischen 0 und 1, die die relative Luftfeuchtigkeit darstellt (1 entspricht einer Luftfeuchtigkeit von 100 %).
So weisen Sie eine Luftfeuchtigkeitsbedingung zu
Dies ist eine einheitenlose Größe im Bereich zwischen 0 und 1, die den Dampfinhalt des Dampfes oder der gesättigten Mischung darstellt. Ein Wert von 1 gibt eine Qualität von 100% an, die reiner Dampf ist. Ein Wert von 0 gibt eine Qualität von 0% an, die reine Flüssigkeit ist.
So weisen Sie die Bedingung Qualität zu
"Externer Lüfter" ist eine andere Möglichkeit, eine Strömung in ein Gerät hinein- oder aus ihm herauszuleiten. Ein externer Lüfter ist als eine Kennlinie definiert, die zu einem Einlassdurchfluss führt, der mit dem Druckabfall des Geräts variiert. Dies ist eine einfache Möglichkeit, den Betriebspunkt eines Lüfters für einen bestimmten Strömungspfad zu bestimmen.
So weisen Sie eine Externer Lüfter-Bedingung zu
Legen Sie für den Typ die Option Externer Lüfter und den Typ der Einheit fest.
Geben Sie die Drehzahl des Lüfters in das Feld Drehzahl ein.
Ändern Sie ggf. die Drehrichtung, indem Sie auf Richtung umkehren klicken. Die Richtung wird durch einen Pfeil angezeigt.
Geben Sie die Lüfterkennlinie an, indem Sie auf die Lüftercharakteristik-Schaltfläche Bearbeiten klicken.
Geben Sie einen Gleitfaktor (zwischen 0 und 1) in das Feld Gleitfaktor ein.
Klicken Sie auf Anwenden.
Periodische Randbedingungen (zyklische Symmetrie) ermöglichen die Simulation eines einzelnen Arbeitsgangs einer axialen oder radialen Turbomaschine oder eines nicht rotierenden Geräts mit sich wiederholenden Features (Arbeitsgängen).
Periodische Randbedingungen werden immer paarweise angewendet. Periodische Paare haben identische Strömungsverteilungen und müssen geometrisch ähnlich sein.
Periodische Paare werden am Einlass und an den Auslässen von sich wiederholenden Komponenten verwendet:

So weisen Sie Paar 1 eine periodische Bedingung zu
Wiederholen Sie diesen Vorgang für die verbleibenden Paare.
Periodische Randbedingungen sind eine einfache Möglichkeit, den Effekt mehrerer sich wiederholender Features in ein vereinfachtes Modell einzubeziehen. Aufgrund der sich wiederholenden Geometrie bleibt die Strömung aufwärts und abwärts von einem Gerät für jeden Arbeitsgang unverändert.