Mithilfe der Funktion "Automatische Netzgrößenbestimmung" kann der Modellierungsprozess erheblich vereinfacht werden. Diese Funktion definiert ein Netz, das für das Modell optimiert ist und jedes Detail der Geometrie genau repräsentiert.
Eine gute Repräsentation der Geometrie ist nur eine der Anforderungen für eine genaue Lösung. Zum Beispiel kann die Strömung in einem einfachen Modell mit gleichmäßigem Netz signifikante Gradienten aufweisen. Die Ergebnisse bei einem groben Netz sind nicht sehr genau, sie können jedoch Strömungstrends aufzeigen. Anhand dieser Trends kann erkannt werden, an welchen Stellen die Elemente konzentriert werden müssen, um die Lösungsgenauigkeit zu erhöhen.
Bei der Netzadaption wird die Netzdefinition schrittweise mithilfe der Ergebnisse verbessert. Die Simulation wird mehrere Male wiederholt. Während eines Simulationsvorgangs wird das Netz mittels der Ergebnisse aus dem vorherigen Zyklus verbessert. Das Ergebnis ist ein Netz, das für die jeweilige Simulation optimiert ist. In Bereichen mit einem hohen Gradienten ist das Netz feiner und in den anderen Bereichen gröber.
Bei aktivierter Netzadaption passiert Folgendes:
- Das Basisszenario wird vollständig ausgeführt.
- Das Netz wird geändert (oft auch verfeinert), und zwar abhängig von Geschwindigkeit, Druck und Temperatur (falls entsprechende Werte verfügbar sind). Die Simulation wird vollständig ausgeführt.
- Der Vorgang wird für jeden Adaptionszyklus wiederholt.
Das Ergebnis ist ein optimal verfeinertes Netz, das genau auf die Strömungs- und Temperaturergebnisse abgestimmt ist.
Einschränkungen
Die Netzadaptation unterstützt nicht die folgenden Simulationstypen oder Einstellungen:
- Transiente Simulationen (einschließlich Bewegung und Drehung)
- 2D-Modelle
- Flächenteile
- Extrudierte Netze
- Aus Pro/Engineer heraus mit der Mechanica-Methode gestartete Modelle.
Netzunabhängigkeit
Bei Verwendung der Netzadaption ist es wichtig zu wissen, wann die Lösung Netzunabhängigkeit erreicht hat. Netzunabhängigkeit wird mit dem gröbsten Netz erreicht, das Ergebnisse hervorbringt, die sich nach der Verfeinerung des Netzes nicht ändern. Während jedes Adaptationsschritts bewertet Autodesk® CFD die Druck-, Geschwindigkeits- und Temperaturfelder, um zu bestimmen, wie nahe Ihre Lösung an die Netzunabhängigkeit kommt. Nach Abschluss jedes Schritts meldet Autodesk® CFD den Netzunabhängigkeitsstatus in der Ausgabeleiste in einer Meldung ähnlich der folgenden:
Netzunabhängigkeit: Druck: 85 % Geschwindigkeit 98 % Temperatur 97 %
Diese Werte zeigen an, wie weit Ihre Simulation für jede Menge konvergiert ist. Höhere Werte weisen auf eine geringere Empfindlichkeit des Netzes hin, was bedeutet, dass die Lösung sich der Netzunabhängigkeit nähert.
Um optimale Ergebnisse zu erzielen, stellen Sie sicher, dass jeder Adaptionszyklus bis zur Konvergenz läuft (oder möglichst nahe kommt). Wenn die Anpassung nur für eine kleine Anzahl der Iterationen durchgeführt und daher die Konvergenz nicht erreicht wird, zeigen die Netzunabhängigkeitsindikatoren keinen genauen Wert an.
Anmerkung: Die Netzadaption stellt nicht den Netzunabhängigkeitsbericht für die erste (nominelle) Simulation bereit.
Zusätzliche Anmerkungen
- Sie sollten ein anfängliches Netz definieren, das den Best Practices für Vorgabenetze folgt. Dadurch wird die netzunabhängige Lösung effizienter erreicht.
- Da die Netzadaptation mehrere Zyklen durchläuft, um am endgültigen Netz anzukommen, kann die vollständige Analyse mehr Zeit in Anspruch nehmen als ein Szenario ohne Adaption. Darüber hinaus kann die Gesamtelementanzahl deutlich größer werden als das ursprüngliche Netz. Achten Sie auf komplexe Modelle, die ursprünglich groß sind, da sie wesentlich mehr Zeit für die Durchführung in Anspruch nehmen. Der Vorteil ist jedoch, dass die resultierende Lösung netzunabhängig ist.
- Wenn Sie auf die Option Stopp im Dialogfeld Start klicken, wird der aktuelle Zyklus beendet, ohne dass weitere Adaptionszyklen ausgeführt werden. Um zusätzliche Adaptionszyklen auszuführen, nachdem die Simulation gestoppt wurde, klicken Sie auf die Option Adaption aktivieren auf der Registerkarte Adaption. Die Berechnung führt die vorgegebene Anzahl der Zyklen aus.
- Beachten Sie, dass die adaptive Vernetzung sowohl für die automatische Netzgrößenbestimmung als auch für die manuelle Netzgrößenbestimmung funktioniert.
- Der Ordner, in dem sich das Szenario befindet, muss in der Ordnerstruktur der Designstudie vorhanden sein. Ergebnisse müssen im Szenarioordner vorhanden sein, um die Netzadaption auf ein Szenario anzuwenden, das ausgeführt wurde.
- Wenn eine Simulation von der Iteration 0 aus fortgesetzt wird, werden alle gespeicherten Ergebnisse gelöscht, und die Adaption wird deaktiviert. Um das Netz für das aktuelle Design zu adaptieren, führen Sie zunächst das aktuelle Szenario bei deaktivierter Adaption aus. Aktivieren Sie nach Abschluss die Adaption und setzen Sie die Simulation fort. Das vollständige Szenario wird zur Basislinie für weitere Netzadaptionszyklen.
- Jeder Zyklus durchläuft entweder die Anzahl der angegebenen Iterationen oder läuft so lange, bis von der automatischen Konvergenzbeurteilung Konvergenz festgestellt wird. Da feinere Netze typischerweise mehr Iterationen zum Konvergieren erfordern, hat es sich bewährt, mindestens 300 Iterationen im Dialogfeld Start anzugeben. Dadurch wird sichergestellt, dass jedes Netz im Prozess Konvergenz erlangen kann.
Beispielmodell, das zeigt, wie Netzadaption verwendet wird...