Erstellen von Kopien, Instanzen und Referenzen

Mit 3ds Max können Sie während einer Transformation schnell und einfach mehrere Instanzen eines oder mehrerer ausgewählter Objekte erstellen.

Säulenhalle aus einer Anordnung von Säulen

Um eine Kopie, Instanz oder Referenz zu erstellen, halten Sie die Taste beim Verschieben, Drehen oder Skalieren der Auswahl gedrückt.

Die Erstellung von Objektduplikaten wird allgemein als Klonen bezeichnet. In diesem Abschnitt werden Möglichkeiten zum Klonen von Objekten vorgestellt.

Außer der +Transformationsmethode können das Hilfsmittel "Spiegeln" und verschiedene Hilfsmittel "Anordnung" Objekte klonen. Weitere Informationen finden Sie unter Techniken zum Klonen von Objekten.

Sämtliche Techniken zum Klonen können animiert werden.

Überblick über Kopien, Instanzen und Referenzen

Zum Duplizieren eines Objekts verwenden Sie eine von drei Methoden. Bei allen drei Methoden sind Original und Klon (oder Klone) auf der Geometrie-Ebene identisch. Die Methoden unterscheiden sich jedoch in der Art, wie sie Modifikatoren verarbeiten (zum Beispiel "Biegen" oder "Verdrehung").

Ein Objekt kann eine Kopie eines anderen Objekts sein.

Kopie: Erstellt einen vom Original vollkommen separaten Klon. Änderungen am Original haben keine Auswirkungen auf den Klon und umgekehrt.

Instanz: Erstellt einen vollkommen auswechselbaren Klon des Originals. Das Ändern eines Instanzobjekts hat die gleiche Wirkung wie das Ändern des Originals.

Referenz: Erstellt einen bis zum Zeitpunkt des Klonens vom Original abhängigen Klon. Wenn Sie Parameter für Modifikatoren ändern, die vor dem Verweis auf das Objekt angewendet wurden, werden beide Objekte geändert. Wenn jedoch ein neuer Modifikator auf eines der Referenzobjekte angewendet wird, wirkt sich dieser nur auf das betroffene Objekt aus.

Abhängig von ihrer Erstellungsmethode werden geklonte Objekte als Kopien, Instanzen oder Referenzen bezeichnet.

Die folgende Beschreibung befasst sich in erster Linie mit den Verwendungsmöglichkeiten dieser Methoden.

Kopien

Kopien sind die einfachsten Klonobjekte. Wenn Sie ein Objekt kopieren, erstellen Sie ein neues, unabhängiges Master-Objekt und einen Datenfluss, an dessen Ende sich ein neues benanntes Objekt befindet. Auf die Kopie werden alle Daten übertragen, über die das Originalobjekt zum Zeitpunkt des Kopierens verfügt. Zwischen der Kopie und dem Originalobjekt besteht keinerlei Verbindung.

Beispiel zur Verwendung kopierter Objekte

Wenn Sie eine grundlegende Gebäudekontur modelliert haben und eine Gruppe abgewandelter Gebäude erstellen möchten, können Sie Kopien der grundlegenden Kontur erstellen und anschließend verschiedene Merkmale an jedem Gebäude modellieren, um sie voneinander zu unterscheiden.

Kopieren aktiv verknüpfter Objekte

Wenn Sie Objekte kopieren, die über den Dateiverknüpfungs-Manager aktiv verknüpft sind, wandelt 3ds Max die Kopien automatisch in bearbeitbare Netzobjekte um. Wenn Ihre Auswahl mehrere Objekte enthält, die eine Instanz eines anderen Objekts darstellen, werden die daraus entstehenden Kopien ebenfalls Instanzen desselben Objekts.

Instanzen

Instanzen gleichen sich nicht nur in der Geometrie, sondern auch in jeder anderen Hinsicht. Die Instanzierung eines Objekts führt zu mehreren benannten Objekten, die auf einem einzigen Master-Objekt basieren. Jede benannte Objektinstanz verfügt über einen eigenen Satz an Transformationen, Space Warp-Bindungen und Objekteigenschaften, nutzt jedoch die Objektmodifikatoren und das Master-Objekt gemeinsam mit den anderen Instanzen. Der Datenfluss einer Instanz verzweigt sich direkt nach der Auswertung der Objektmodifikatoren.

Wenn Sie zum Beispiel eine Instanz ändern, indem Sie einen Modifikator darauf anwenden oder anpassen, werden alle anderen Instanzen ebenfalls geändert.

In 3ds Max werden Instanzen vom selben Master-Objekt abgeleitet. In Wirklichkeit wenden Sie also einen einzigen Modifikator auf ein einziges Master-Objekt an. Was Sie im Ansichtsfenster als mehrere Objekte sehen, sind mehrere Instanzen derselben Definition.

Beispiel für die Verwendung von Instanzobjekten

Wenn Sie beispielsweise einen schwimmenden Fischschwarm erstellen wollen, beginnen Sie damit, viele Instanzkopien eines einzigen Fisches zu erstellen. Dann können Sie die Schwimmbewegungen animieren, indem Sie auf einen beliebigen Fisch im Schwarm einen Modifikator "Zentrische Welle" anwenden. Der gesamte Schwarm würde mit genau derselben Bewegung schwimmen.

Instanzen von aktiv verknüpften Objekten

Es wird nicht empfohlen, Instanzen von aktiv verknüpften Objekten zu erstellen. Es kann zu Zuverlässigkeitsproblemen kommen, wenn das Instanzobjekt in der verknüpften Datei gelöscht wird.

Referenzen

Referenzen basieren genau wie Instanzen auf dem Originalobjekt, sie können jedoch auch über ihre eigenen eindeutigen Modifikatoren verfügen. Referenzen teilen sich, genau wie Instanzen, mindestens dasselbe Master-Objekt und möglicherweise einige Objektmodifikatoren.

Der Datenfluss einer Referenz verzweigt sich direkt nach den Objektmodifikatoren. Allerdings wird dann ein zweiter Satz an Objektmodifikatoren für jede Referenz einzeln ausgewertet. Beim Erstellen von Referenzen zeigt 3ds Max im oberen Bereich des Modifikatorstapels für alle Klone eine graue Linie, die Linie für abgeleitete Objekte, an. Alle unterhalb dieser Linie vorgenommenen Änderungen werden an andere Referenzen und das ursprüngliche Objekt weitergegeben. Neue Modifikatoren, die oberhalb der Linie hinzugefügt werden, werden nicht an andere Referenzen weitergegeben. Änderungen am Originalobjekt, wie z. B. an seinen Erstellungsparametern, werden an die Referenzen dieses Objekts weitergegeben.

Diese Wirkung ist nützlich, wenn Sie ein Original beibehalten möchten, das alle seine Referenzen kontrolliert, während die Referenzen dennoch eigene, besondere Eigenschaften annehmen können.

Alle gemeinsam verwendeten Modifikatoren befinden sich unterhalb der Linie für abgeleitete Objekte und werden fett formatiert dargestellt. Alle Modifikatoren, die sich ausschließlich auf die ausgewählte Referenz beziehen, befinden sich oberhalb der Linie für abgeleitete Objekte und sind nicht fett formatiert. Das Originalobjekt besitzt kein Linie für abgeleitete Objekte. Seine Erstellungsparameter und Modifikatoren werden gemeinsam verwendet, und alle Änderungen an diesem Objekt wirken sich auf sämtliche Referenzen aus.

Die Ergebnisse der Änderungen bzw. der Anwendung eines Modifikators auf die Referenz eines benannten Objekts hängen davon ab, an welcher Stelle die Änderung bzw. Anwendung im Modifikatorstapel vorgenommen wurde:

  • Das Anwenden eines Modifikators auf den oberen Bereich des Modifikatorstapels wirkt sich nur auf die ausgewählten benannten Objekte aus.
  • Das Anwenden eines Modifikators unterhalb der grauen Linie wirkt sich auf alle verzweigten Referenzen über dieser Linie aus.
  • Das Anwenden eines Modifikators unten im Modifikatorstapel wirkt sich auf alle Referenzen aus, die von diesem Master-Objekt abgeleitet wurden.

Referenzen von aktiv verknüpften Objekten

Es wird nicht empfohlen, Referenzen von aktiv verknüpften Objekten zu erstellen. Es kann zu Zuverlässigkeitsproblemen kommen, wenn das Referenzobjekt in der verknüpften Datei gelöscht wird.

Beispiel für die Verwendung von Referenzobjekten

Im Beispiel des Modellierens von Köpfen möchten Sie vielleicht eine Familienähnlichkeit bei Ihren Figuren erhalten. Dazu können Sie die Grundzüge am Original modellieren und dann die feineren Gesichtszüge an der jeweiligen Referenz gestalten.

Wenn Sie an einem Punkt sehen möchten, wie Ihre Figuren als Eierköpfe aussehen würden, könnten Sie den Modifikator Verjüngung auf den Originalkopf anwenden und alle anderen Figuren dieses Merkmal übernehmen lassen. Sie könnten den Kopf der Originalfigur sehr spitz gestalten und dann einen separaten Modifikator "Verjüngen" auf einige der Referenzen anwenden, um die Spitze wieder auf ein normales Maß zu reduzieren.

Bei schwimmenden Fischen können Sie einen ganzen Schwarm aus Referenzobjekten erstellen, die auf einem einzigen Originalfisch basieren. Sie könnten die Schwimmbewegung immer noch vom Originalfisch aus steuern, aber auch den einzelnen Fischen im Schwarm Modifikatoren zuweisen, um ihr Verhalten abwechslungsreicher zu gestalten.