Gute Ergebnisse mit dem mental ray-Renderer

Obwohl der mental ray-Renderer relativ einfach zu bedienen ist, sobald er richtig konfiguriert ist, weist er einige "Tücken" auf, über die Sie vor allem dann sofort stolpern werden, wenn Sie hauptsächlich den Scanline-Renderer von 3ds Max und dessen Arbeitsablauf gewohnt sind. Ein Beispiel finden Sie unter 3ds Max-Materialien in mental ray-Rendervorgängen. Im Folgenden finden Sie einige Grundregeln für die Verwendung von mental ray in 3ds Max:

Verwenden von Lichtquellen beim mental ray-Renderer

Wenn Sie eine Szene einrichten, die mit dem mental ray-Renderer gerendert werden soll, sollten Sie die folgenden Tipps beherzigen:

Raytracing

Der mental ray-Raytracer ist schnell und liefert eine hochwertige Bildqualität. Hierzu muss er allerdings richtig angewendet werden.

Kubische Maps werden vom mental ray-Renderer als Reflexions-/Refraktions-Maps nicht vollständig unterstützt. Wenn sie bereits vom Vorgabe-Scanline-Renderer generiert wurden, werden sie verwendet, aber der mental ray-Renderer generiert sie nicht selbst. Wenn im Bereich "Quelle" "Aus Datei" aktiviert ist und der mental ray-Renderer die sechs kubischen Maps finden kann, verwendet er sie auch. Wenn "Quelle" "Automatisch" aktiviert ist oder die kubischen Maps nicht gefunden werden können, generiert der mental ray-Renderer stattdessen Raytrace-Reflexionen oder -Refraktionen.

Einrichten von Raytracing

Wenn der mental ray-Renderer aktiviert ist, können im Menü "Rendern" die Raytracer-Einstellungen und "Raytrace: Global einschließen/ausschließen" nicht gewählt werden Mit diesen Steuerelementen können Raytracer-Einstellungen nur für den Scanline-Renderer eingestellt werden. Die aktuelle Einstellung dieser Steuerelemente hat keine Auswirkung auf den mental ray-Renderer. Die Raytracing-Steuerelemente für den mental ray-Renderer befinden sich im Rollout "Render-Algorithmen" der Registerkarte "Renderer".

Tipp: Obwohl der mental ray-Renderer die Raytracer-Einstellungen für den globalen Ein- oder Ausschluss ignoriert, können Sie Raytracing auf der lokalen Ebene eines Raytrace-Materials oder eines Raytrace-Maps aktivieren bzw. deaktivieren.

Tipps und Richtlinien für Raytracing

Nehmen Sie einmal an, Sie rendern ein (gedrehtes) Weinglas mit einer inneren und einer äußeren Oberfläche und einer Geometrie für den Wein. Die Weingeometrie ist ein wenig kleiner als die inneren Oberflächen des Weinglases und wird durch eine flache Oberseite abgeschlossen. Jetzt rendern Sie das Glas. Nach dem Rendern der Szene stimmt jedoch etwas nicht, denn die inneren Oberflächen des Glases scheinen nicht stark genug zu reflektieren, und der Wein bricht das Licht nicht richtig. Wo liegt der Fehler?

Es ist möglich, dass Sie die Anzahl der Reflexionen und Refraktionen zu niedrig für die Anzahl der vorliegenden Oberflächen eingestellt haben. Um dies zu überprüfen, öffnen Sie in der Registerkarte "Renderer" das Rollout "Render-Algorithmen", und prüfen Sie die Einstellungen für die maximale RayTrace-Tiefe. Wenn Sie die Parameter nicht geändert haben, sollte dort "Max" angezeigt werden. Reflexionen" und "Max. Refraktion" auf den Vorgabewert 6, und "Max. Tiefe" ebenfalls auf 6 eingestellt ist.

Sie haben tatsächlich sechs Oberflächen vorliegen, bei denen die Lichtstrahlen Reflexionen und Refraktionen verfolgen müssen. Bei dem Verfahren, mit dem die Anzahl der für eine Szene erforderlichen Lichtstrahlen immer berechnet wird, wird eine imaginäre Linie, deren Ursprung im Standpunkt des Betrachters liegt, durch die Raytracing-Objekte in der Szene gezogen. Danach wird die Anzahl der Oberflächen gezählt, die von der Linie durchdrungen werden.

Für das Weinglas und den Wein benötigen Sie mindestens sechs Reflexionen und Refraktionen für folgende Oberflächen:

  • Nahe äußere Glasoberfläche (nahe zum Blickpunkt Ihrer Kamera)
  • Nahe innere Glasoberfläche
  • Nahe Weinoberfläche
  • Entfernte Weinoberfläche
  • Entfernte innere Glasoberfläche
  • Entfernte äußere Glasoberfläche

Erhöhen Sie daher den Wert "Max. Tiefe" auf 12.

Caustics und globale Illumination

Bevor Sie mit Caustics rendern, müssen Sie in Ihrer Szene verschiedene Dinge einrichten:

Zusammenfallende Flächen

Wenn der mental ray-Renderer zusammenfallende Flächen entdeckt, kann es zur Bildung von Artefakten kommen, da der Renderer nicht entscheiden kann, welche Fläche näher zur Kamera liegt (keine von beiden). Zum Beheben dieses Problems verschieben oder skalieren Sie eines der Objekte so, dass die Flächen nicht mehr zusammenfallen.

Ausblenden der Rückseite

Der mental ray-Rendervorgang blendet die Rückseite korrekt aus und rendert einseitige Flächen vergleichbar mit dem Scanline-Renderer.