Wenn Sie planen, ein Bauteil oder eine Baugruppe zu analysieren, sollten bestimmte Überlegungen einbezogen werden. Dazu gehört unter anderem die Modellvorbereitung. Bewerten Sie zur Vorbereitung eines Baugruppenmodells für die Analyse die Komponententypen. Bewerten Sie für ein Bauteilmodell die Bauteilelemente. Anschließend können Sie Bauteile oder Elemente mit geringen Auswirkungen aus der Analyse entfernten und die Leistung mit verhältnismäßig geringem Unterschied im Analyseergebnis steigern.
Mit folgenden Aktionen kann ein Bauteil oder eine Baugruppe auf eine Analyse vorbereitet werden:
Warum sollte eine Baugruppe vereinfacht werden?
Bei der Analyse von Baugruppen können Sie kleine Bauteile ausschließen, deren Funktionen durch Abhängigkeiten oder Kräfte simuliert wird. Durch die Vereinfachung von Baugruppen, sofern möglich, werden die Simulationszeiten verkürzt.
Warum sollten Bauteilelemente vereinfacht werden?
Im Rahmen von Simulationsanalysen können Sie Bereiche des Modells anpassen, um eine effizientere Analyse zu ermöglichen. Diese Anpassung beinhaltet die Unterdrückung kleiner geometrischer Elemente, die keinen Spannungskonzentrationen unterliegen. Ein Beispiel hierfür sind äußere konvexe Rundungen. Diese können die Netzerstellung erschweren, beeinflussen das Endergebnis jedoch kaum.
Warum soll ein Modell, die dünne Körper enthält, vereinfacht werden?
Das Modell kann Komponenten enthalten, die aus Körpern mit sehr dünnen Wänden im Verhältnis zu den Bemaßungen oder zur Größe des Modells bestehen und daher sehr dünn sein können (z. B. Blech oder Rahmenstrukturen). Eine Analyse dieser Komponenten mit Volumenkörperelementen nach FEM erfordert daher große Rechenressourcen und kann weniger genaue Ergebnisse liefern. Wenn Sie die Komponenten mit sehr dünnen Wänden zu Hüllen vereinfachen, können Sie den Bedarf an Rechenressourcen erheblich reduzieren und die Genauigkeit der Simulation erhöhen.
Sie können das Modell auf dünne Körper überprüfen, die sich als Hüllenelement eignen, indem Sie in der Gruppe Vorbereiten auf den Befehl Dünne Körper finden klicken.
Objekte, die die Kriterien für dünne Komponenten erfüllen, werden im Modell automatisch gefunden. Anschließend können Sie entscheiden, ob Sie die Volumenkörpergeometrie vereinfachen und mit dem Befehl Mittelfläche oder dem Befehl Versatz Mittelflächen erstellen, die eine Hüllenstruktur definieren.
Was sind die Grenzen für den Einsatz der Befehle für dünne Bauteile in der Belastungsanalyse?
Verhältnis L/D = Länge /Stärke
Dabei gilt:
Länge = Gesamtlänge des Körpers
Stärke = Stärke des Körpers
Stellen Sie sich eine dünne quadratische Platte mit einer Länge und Breite von 100 und einer Dicke von 1 vor. Das Verhältnis L/D einer solchen Platte beträgt 100/1 = 100. Wir berechnen das Verhältnis L/D des eingegebenen Körpers und vergleichen dies mit dem Verhältnis L/D der dünnen quadratischen Platte.
Durch strukturelle Abhängigkeiten wird die Verschiebung des Modells begrenzt oder eingeschränkt. Entfernen Sie für statische Simulationen alle starren Bauteilmodi (freie Translations- und Drehbewegung der Körper). Dazu fixieren Sie z. B. eine Fläche oder kombinieren teilweise Abhängigkeiten auf Flächen, Kanten oder Scheitelpunkte.
Folgende strukturelle Abhängigkeitstypen stehen zur Verfügung:
Fest |
Entfernt alle Freiheitsgrade. |
Reibungslos |
Verhindert Bewegungen lotrecht zur Fläche. |
Pin | Beschränkt Freiheitsgrade radial, axial oder tangential. |
Führen Sie zur Anzeige der Informationen über die Rückstoßkraft die Simulation aus. Klicken Sie dann im Simulations-Browser mit der rechten Maustaste auf eine Abhängigkeit, und wählen Sie Rückstoßkräfte.
Strukturmechanische Lasten
Strukturmechanische Lasten sind Kräfte, die während des Betriebs auf ein Bauteil oder eine Baugruppe einwirken. Solche Belastungen verursachen Spannungen, Verformungen und Verschiebungen bei Komponenten.
Bei der Produktkonstruktion ist es notwendig zu wissen, wie sich Ihr Produkt unter Arbeitsbedingungen mit normaler und starker Beanspruchung verhält. Ermitteln Sie, wie das Produkt auf diese Belastungen reagiert, und integrieren Sie einen geeigneten Sicherheitsfaktor. Wichtige Aspekte der Konstruktion sind unter anderem Größe, Häufigkeit, Verteilung und Art der Belastung (statisch oder dynamisch). Wenn Sie darstellen können, wie das Produkt auf Belastungen reagiert, können Sie die Konstruktionen besser steuern.
Folgende Typen von strukturmechanischen Lasten sind verfügbar:
Weisen Sie strukturmechanische Lasten lotrecht zu der Fläche zu, wenn die Kraft senkrecht zur Fläche wirkt. Weisen Sie strukturmechanische Lasten direktional zu der Fläche mit einer Größe in jeder Richtung zu. Sie können Drehmomente auf Volumenkörperflächen anwenden. Verwenden Sie ein externes Kraftmoment für folgende Szenarien:
Lagerbelastungen können ausschließlich zylindrischen Flächen zugewiesen werden.
Belastungen des Körpers
Eine Körperlast ist eine Belastung, die auf das gesamte Volumen beziehungsweise die gesamte Masse einer Komponente einwirkt. Beispiele für Körperkräfte sind unter anderem:
Körperlasten erstellt durch die Anwendung von:
Wirken äußere Kräfte auf das Modell ein, definieren Sie die Schwerkraftbelastung oder Körperlast. Sie können eine Schwerkraft und eine Körperlast pro Simulation definieren.
Materialeigenschaften definieren die strukturellen Eigenschaften der einzelnen Bauteile eines Modells für eine Simulation. Jeder Simulation kann ein anderer Materialsatz für beliebige Komponenten zugewiesen sein.
Stile und Normen
Die Inventor-Materialien werden im Stil- und Normen-Editor verwaltet. Sie können vorhandene Materialien ändern oder neue erstellen. Achten Sie bei der Erstellung oder Änderung von Materialien darauf, dass Sie die richtigen Materialeigenschaften zuweisen.
Materialdefinitionen
Wenn Sie mit der Erstellung eines neuen Bauteils beginnen, ist für das Komponentenmaterial das in der Dokumentvorlage verwendete Material eingestellt. Im Auslieferungszustand von Inventor wird in den Vorlagen für Bauteile und Baugruppen das Material Standard verwendet. Das Material Standard ist nicht für die Verwendung in der Simulationsumgebung definiert. Sie müssen daher das Material überschreiben, wenn einer Komponente das Material Standard zugewiesen ist. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Materialzuweisung zu korrigieren:
Ein Material kann aufgrund von zwei Faktoren für eine Simulation ungültig sein.
Simulations-Browser
Der Simulations-Browser enthält einen Materialordner , in dem Sie eine Liste aller Materialien finden, mit denen andere Materialien überschrieben werden. Verfügen Sie beispielsweise über eine Komponente aus Kupfer und überschreiben Sie Kupfer mit Stahl, ist ein eindeutiger Knoten für Stahl vorhanden. Der Knoten Stahl beinhaltet Knoten für die einzelnen Bauteile, die dieses Material verwenden.
Nachstehend finden Sie Annahmen zu dem Verhalten von Materialien:
Konstant | Alle strukturellen Materialeigenschaften ändern sich hinsichtlich Temperatur und Zeit nicht. |
Homogen | Materialeigenschaften ändern sich nicht für das Volumen des Bauteils. |
Linear | Die Spannung verhält sich direkt proportional zur Belastung. |
Ist ein Simulationsmaterial für Ihre Konstruktionsanforderungen besser geeignet, fügen Sie die Materialzuweisung als CAD-Bearbeitung zu dem Modell hinzu.
Es gibt zwei Methoden zum Hinzufügen von Kontaktbedingungen zur Simulation:
Automatische Kontakte | Von der Software zugewiesene Kontakte basierend auf den Einstellungen im Dialogfeld Simulationseigenschaften bearbeiten. Automatische Kontakte können jederzeit im Prozess bearbeitet werden. |
Manueller Kontakt | Kontakte, die Sie mit dem Befehl zuweisen. Manuelle Kontakte können jederzeit im Prozess bearbeitet werden. |
Sonstige Hinweise:
Mit Statussymbolen wird neben übergeordneten Knoten im Browser der Belastungsanalyse angezeigt, dass ein Knoten veraltet ist oder Probleme bei den untergeordneten Knoten vorhanden sind. Das Symbol Aktualisierung erforderlich wird zu Anfang neben dem übergeordneten Knoten angezeigt. Wenn das Warnungssymbol
nach dem Aktualisieren des Knotens angezeigt wird, besteht ein Problem bei mindestens einem untergeordneten Knoten.