Vorbereiten für die Analyse

Wenn Sie planen, ein Bauteil oder eine Baugruppe zu analysieren, sollten bestimmte Überlegungen einbezogen werden. Dazu gehört unter anderem die Modellvorbereitung. Bewerten Sie zur Vorbereitung eines Baugruppenmodells für die Analyse die Komponententypen. Bewerten Sie für ein Bauteilmodell die Bauteilelemente. Anschließend können Sie Bauteile oder Elemente mit geringen Auswirkungen aus der Analyse entfernten und die Leistung mit verhältnismäßig geringem Unterschied im Analyseergebnis steigern.

Mit folgenden Aktionen kann ein Bauteil oder eine Baugruppe auf eine Analyse vorbereitet werden:

Vereinfachen des Modells

Warum sollte eine Baugruppe vereinfacht werden?

Hinzufügen von Abhängigkeiten

Durch strukturelle Abhängigkeiten wird die Verschiebung des Modells begrenzt oder eingeschränkt. Entfernen Sie für statische Simulationen alle starren Bauteilmodi (freie Translations- und Drehbewegung der Körper). Dazu fixieren Sie z. B. eine Fläche oder kombinieren teilweise Abhängigkeiten auf Flächen, Kanten oder Scheitelpunkte.

Anmerkung: Durch zu viele oder zu wenige Abhängigkeiten kann das Modellverhalten grundlegend beeinflusst werden. Daher muss der Zuweisung eines geeigneten Satzes Abhängigkeiten besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden, um die reale Modellumgebung widerzuspiegeln.

Folgende strukturelle Abhängigkeitstypen stehen zur Verfügung:

Fest

Entfernt alle Freiheitsgrade.

Reibungslos

Verhindert Bewegungen lotrecht zur Fläche.

Pin Beschränkt Freiheitsgrade radial, axial oder tangential.

Führen Sie zur Anzeige der Informationen über die Rückstoßkraft die Simulation aus. Klicken Sie dann im Simulations-Browser mit der rechten Maustaste auf eine Abhängigkeit, und wählen Sie Rückstoßkräfte.

Anmerkung: Sie können Belastungen und Begrenzungsbedingungen auf dasselbe Objekt anwenden, solange diese kompatibel sind. Sie können inkompatible Belastungs- und Begrenzungsbedingungen versehentlich demselben Objekt zuweisen. Ein Beispiel hierfür wäre eine fixierte Fläche in Z-Richtung und eine auf die Z-Richtung derselben Fläche zugewiesene Belastung. In diesem Fall haben die festen Begrenzungsbedingungen Vorrang vor den Kräften.

Hinzufügen von Belastungen.

Strukturmechanische Lasten

Strukturmechanische Lasten sind Kräfte, die während des Betriebs auf ein Bauteil oder eine Baugruppe einwirken. Solche Belastungen verursachen Spannungen, Verformungen und Verschiebungen bei Komponenten.

Bei der Produktkonstruktion ist es notwendig zu wissen, wie sich Ihr Produkt unter Arbeitsbedingungen mit normaler und starker Beanspruchung verhält. Ermitteln Sie, wie das Produkt auf diese Belastungen reagiert, und integrieren Sie einen geeigneten Sicherheitsfaktor. Wichtige Aspekte der Konstruktion sind unter anderem Größe, Häufigkeit, Verteilung und Art der Belastung (statisch oder dynamisch). Wenn Sie darstellen können, wie das Produkt auf Belastungen reagiert, können Sie die Konstruktionen besser steuern.

Folgende Typen von strukturmechanischen Lasten sind verfügbar:

Weisen Sie strukturmechanische Lasten lotrecht zu der Fläche zu, wenn die Kraft senkrecht zur Fläche wirkt. Weisen Sie strukturmechanische Lasten direktional zu der Fläche mit einer Größe in jeder Richtung zu. Sie können Drehmomente auf Volumenkörperflächen anwenden. Verwenden Sie ein externes Kraftmoment für folgende Szenarien:

Lagerbelastungen können ausschließlich zylindrischen Flächen zugewiesen werden.

Anmerkung: Wenn Sie Belastungen auf Flächen anwenden, die an Kontakten beteiligt sind, verwenden Sie Druck anstatt Kraft.

Belastungen des Körpers

Eine Körperlast ist eine Belastung, die auf das gesamte Volumen beziehungsweise die gesamte Masse einer Komponente einwirkt. Beispiele für Körperkräfte sind unter anderem:

Wirken äußere Kräfte auf das Modell ein, definieren Sie die Schwerkraftbelastung oder Körperlast. Sie können eine Schwerkraft und eine Körperlast pro Simulation definieren.

Angeben von Materialien

Materialeigenschaften definieren die strukturellen Eigenschaften der einzelnen Bauteile eines Modells für eine Simulation. Jeder Simulation kann ein anderer Materialsatz für beliebige Komponenten zugewiesen sein.

Stile und Normen

Die Inventor-Materialien werden im Stil- und Normen-Editor verwaltet. Sie können vorhandene Materialien ändern oder neue erstellen. Achten Sie bei der Erstellung oder Änderung von Materialien darauf, dass Sie die richtigen Materialeigenschaften zuweisen.

Materialdefinitionen

Wenn Sie mit der Erstellung eines neuen Bauteils beginnen, ist für das Komponentenmaterial das in der Dokumentvorlage verwendete Material eingestellt. Im Auslieferungszustand von Inventor wird in den Vorlagen für Bauteile und Baugruppen das Material Standard verwendet. Das Material Standard ist nicht für die Verwendung in der Simulationsumgebung definiert. Sie müssen daher das Material überschreiben, wenn einer Komponente das Material Standard zugewiesen ist. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Materialzuweisung zu korrigieren:

Ein Material kann aufgrund von zwei Faktoren für eine Simulation ungültig sein.

Simulations-Browser

Der Simulations-Browser enthält einen Materialordner , in dem Sie eine Liste aller Materialien finden, mit denen andere Materialien überschrieben werden. Verfügen Sie beispielsweise über eine Komponente aus Kupfer und überschreiben Sie Kupfer mit Stahl, ist ein eindeutiger Knoten für Stahl vorhanden. Der Knoten Stahl beinhaltet Knoten für die einzelnen Bauteile, die dieses Material verwenden.

Nachstehend finden Sie Annahmen zu dem Verhalten von Materialien:

Konstant Alle strukturellen Materialeigenschaften ändern sich hinsichtlich Temperatur und Zeit nicht.
Homogen Materialeigenschaften ändern sich nicht für das Volumen des Bauteils.
Linear Die Spannung verhält sich direkt proportional zur Belastung.

Ist ein Simulationsmaterial für Ihre Konstruktionsanforderungen besser geeignet, fügen Sie die Materialzuweisung als CAD-Bearbeitung zu dem Modell hinzu.

Geben Sie Kontaktbedingungen an.

Es gibt zwei Methoden zum Hinzufügen von Kontaktbedingungen zur Simulation:

Automatische Kontakte Von der Software zugewiesene Kontakte basierend auf den Einstellungen im Dialogfeld Simulationseigenschaften bearbeiten. Automatische Kontakte können jederzeit im Prozess bearbeitet werden.
Manueller Kontakt Kontakte, die Sie mit dem Befehl zuweisen. Manuelle Kontakte können jederzeit im Prozess bearbeitet werden.

Sonstige Hinweise:

Warnungssymbole bei übergeordneten Browser-Knoten

Mit Statussymbolen wird neben übergeordneten Knoten im Browser der Belastungsanalyse angezeigt, dass ein Knoten veraltet ist oder Probleme bei den untergeordneten Knoten vorhanden sind. Das Symbol Aktualisierung erforderlich wird zu Anfang neben dem übergeordneten Knoten angezeigt. Wenn das Warnungssymbol nach dem Aktualisieren des Knotens angezeigt wird, besteht ein Problem bei mindestens einem untergeordneten Knoten.